Einleitung
Im nachfolgenden Bericht wollen wir von CosBase euch einen kleinen Eindruck bzgl. der zwei Mal im Jahr (in der Regel im Mai und Oktober) stattfindenden Messe "MCM London Comic Con" vermitteln. CosBase war hier im Oktober 2013 zu Gast.
Veranstaltungsort + Anfahrt
Die Messe findet im ExCeL Conventionscenter (ExCeL London, Royal Victoria Dock, London, E16 1XL) statt, welches dank der Docklands Light Railway (DLR) sehr gut über das öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist. So befinden sich zwei Stationen - Custom House (Nähe Haupteingang) und Prince Regent - direkt an der Halle.
Wer allerdings stattdessen lieber mit einem PKW anreist, kann recht kostengünstig (etwa 10 - 20 Pfund pro Tag) im nahegelegenen Parkhaus einen Platz bekommen.
Anreise nach London
In der Regel ist das Flugzeug die beste Wahl, um nach London zu gelangen und die meisten Fluggesellschaften bieten über das Jahr verteilt auch einige Sonderangebote, so dass man pro Strecke auch schon mal nur 30 Euro berappen muss. Allerdings sollte man bei der Planung gut aufpassen, welchen Flughafen man ansteuert bzw. von welchem Flughafen man später auch wieder zurück nach Deutschland fliegt.
Denn London besitzt insgesamt sechs verschiedene städtische Flughäfen (Heathrow, Gatwick, Luton, Stansted, City Airport und Biggin Hill) sowie eine Reihe kleinerer Flughäfen (Northolt Aerodrome, Manston Airport, London Southend Airport und Farnborough Airport.), die leider teilweise auch recht weit außerhalb der Stadt liegen und man aus diesem Grund einiges an Zeit einplanen sollte - vor allem wenn es sich dabei um den Rückflug handelt.
Des Weiteren sollte man beachten, wie diese Flughäfen angebunden sind, denn bspw. erreicht man den Flughafen Southend Airport nur mittels der Eisenbahn, was zusätzliche Kosten bedeutet.
Ein guter Tipp bei der Ankunft ist die Nutzung von Shuttle-Bussen, wie bspw. Easy-Jet diese vor Ort einsetzt und die einen direkt vom Flughafen nach London bringen. Die Tickets hierfür kann man auch bereits im Vorfeld über das Internet bestellen.
Öffentliche Verkehrsmittel
London hat ein gut ausgebautes Verkehrssystem, welches allerdings für Touristen auf den ersten Blick nicht immer ganz verständlich ist. Vor allem wenn man umsteigen und sich erst mal orientieren muss, von welchem Bahnsteig aus der nächste Zug fährt bzw. wo dieser Bahnsteig überhaupt ist.
Neben der U-Bahn – im Volksmund "Tube" genannt - existiert noch die Docklands Light Railway – kurz DLR – mit der man auch die beiden in der Nähe des Convention-Center befindlichen Stationen Custom House (Nähe Haupteingang) sowie Prince Regent erreichen kann. Darüber hinaus gibt es natürlich u.a. noch die typischen roten Busse, Straßenbahn sowie die Eisenbahn, mittels der man die Vororte von London erreichen kann.
Während man mittels eines Tickets je nach Typ sowohl die Tube, DLR als auch den Bus nutzen kann, muss man für die Eisenbahn in der Regel ein gesondertes Ticket lösen.
Schlange für Karten
Wer schlau ist, kauft sich seine Karte im Voraus und nicht erst vor Ort, um das Anstehen in der Schlange zu vermeiden. Denn gerade am Samstag kann diese schon mal eine komplette Messehalle einnehmen und Wartezeiten von fünf Stunden oder länger bedeuten.
Zwar bekommt man keine Karte direkt zugeschickt, sondern muss sich die vorbestellten Karten vor Ort abholen, allerdings gibt es hierfür eine gesonderte Schlange mit deutlich kürzeren Wartezeiten.
Auf Grund des hohen Andrangs am Samstag wurde sogar spontan eine leerstehende Halle geöffnet, in der sich die Cosplayer bzw. Besucher niederlassen konnten.
Gebäude / Veranstaltungsort
Das Excel Conventionscenter bzw. der Aufbau der Con ist nicht wirklich mit einer typisch deutschen Convention wie bspw. der AnimagiC oder Connichi vergleichbar, denn es handelt sich um ein Messegelände und ähnelt somit eher der LBM.
So gibt es keine kleinen einzelnen Räume für Bereich wie bspw. den Gamesroom oder auch Workshop-Räume, sondern riesige Hallen, in denen die Bereiche wie bspw. Händler, Fanstände und Spielebereich bunt gemixt untergebracht sind.
Essen vor Ort
Im Convention-Gebäude selbst gibt es zwar eine ausreichende Anzahl an Läden, die durchaus leckeres Essen und Getränke an die Kundschaft verkaufen, allerdings sollte man in diesem Falle schon einige zusätzliche Ausgaben mit einkalkulieren. So kann man bspw. für ein halbes Sandwich durchaus an die 5 Pfund hinblättern.
Händler
Wer sich in London bzw. auf der MCM mit Merchandise aller Art eindecken möchte, sollte sowohl einen gut gefüllten Geldbeutel als auch einen großen Koffer mit einplanen. Denn neben Retro-Games (SNES, Mega Drive, Gameboy), Animes, Mangas, Plüschies, Replika-Waffen findet man bspw. auch Merchandise zu Serien oder Produktionen wie bspw. ADSF-Movie oder Adventure-Time, die man eher über YouTube kennt.
Fotografen
Natürlich sind auch "einige" Fotografen vor Ort vertreten, die fleißig dabei sind, Fotos von den Cosplayern zu machen, allerdings gibt es eine kleine Einschränkung, was die Fotografie im inneren des Veranstaltungsort angeht. Zwar hat man als privater Fotograf keinerlei Probleme innerhalb der Hallen Bilder von den Cosplayern zu machen, allerdings nur mit einer "normalen" Ausrüstung.
Denn auf Grund der Tatsache, dass Fotografen vor Ort Geld bezahlen, um eine Art privaten Fotostand betreiben zu dürfen, an dem sich wiederum die Cosplayer von diesen gegen Geld fotografieren lassen, dürfen andere Fotografen vor Ort keine Stände mit portablen Blitzanlagen aufbauen, wie man sie auf deutschen Convention ab und an sieht.
Draußen vor dem Veranstaltungsgebäude existieren jedoch keinerlei Einschränkungen und des Weiteren finden Fotografen eine Reihe von abwechslungsreichen Hintergründen bzw. Objekten wie bspw. Frachtkränen, Parkhäuser oder einem kleinen Bereich mit gepflanzten Bäumen. Einen Park wie z.B. auf der Connichi darf man leider nicht erwarten.
Unglücklicherweise tummelt sich ein Großteil der Cosplayer jedoch eher im Innenbereich der Veranstaltung anstatt draußen an der frischen Luft bzw. im fotofreundlicheren Bereich.
Cosplayer
Was wäre eine Con ohne Cosplayer und davon tummeln sich auch auf der MCM mehr als genug in bunten und abwechslungsreichen Kostümen. Ein "Unterschied" zu deutschen Veranstaltungen ist dabei jedoch nicht auszumachen und so gibt es auch die "typischen" Cosplay-Trends bzw. „Massen-Cosplays“ wie bspw. Shingeki no Kyojin, Bleach und Naruto. Auch vereinzelte "Free Hugs" Schilder waren zu sehen, so dass man sich gleich heimisch fühlt ;-)
Internet
Wer keine Lust hat, auf die Kommunikation mit der Außenwelt zu verzichten, wird sich über die Nachricht freuen, dass man im Veranstaltungsgebäude kostenlos auf ein WLAN zugreifen kann, wobei man - in Anbetracht der Anzahl der Messebesucher - keine Geschwindigkeitswunder erwarten sollte. Für Anwendungen wie bspw. Twitter reicht es allerdings locker aus.
Programm und Cosplay-Wettbewerb
Wer schon mal eine ausländische Con besucht hat, wird erlebt haben, dass das Showprogramm nicht viel mit dem Programm einer deutschen Con gemeinsam hat. Zwar findet eigentlich auf jeder Con einen Cosplay-Wettbewerb, allerdings sind die sogenannte Showgruppen mit ihren Auftritten eher eine deutsche Erscheinung.
So finden auf der MCM London Comic Con eher sogenannte Panels statt, in denen bspw. Regisseure und Produzenten eines Anime über ihre Arbeit berichten und sich den Fragen der Fans stellen können. So waren auf der MCM London Comic Con im Oktober 2013 die Produzenten von Shingeki no Kyojin (WIT STUDIO) vor Ort.
Des Weiteren wird auf der MCM Lodon Comic Con das Finale des Euro Cosplay Wettbewerb ausgerichtet, welches neben dem European Cosplay Gathering (ECG), bei dem das Finale auf der Japan Expo in Paris stattfindet, den zweite europäische Cosplay-Wettbewerb darstellt. Die Teilnehmer stammen dabei aus ganz Europa wie bspw. Dänemark, Griechenland, Niederlande und natürlich Deutschland. Die deutschen Vorentscheide des Wettbewerbs werden auf der Dokomi (Düsseldorf) und dem CosDay² (Frankfurt) ausgetragen.
Über wenig Zuspruch kann man sich jedenfalls nicht beklagen, denn der Saal (etwa 1000 Sitzplätze) war gerammelt voll und auch zahlreiche Fotografen tummelten sich im Bereich vor der Bühne. Die Bühne selbst stellt im Grunde eher eine Art Laufsteg dar, über den sich die Teilnehmer in Richtung des Publikums bewegen.
Neben den typischen drei Plätzen, gibt es noch einige Sonderpreise, für besondere Techniken, die seitens der Juroren an jeweils von ihnen ausgewählten Cosplayer gehen. So wurden 2013 Preise für spezielle Nähkünste vergeben, die den jeweiligen Juroren besonders gefallen haben. Die Jury setzt sich dabei übrigens aus internationalen Gästen zusammen – 2013 kamen die Juroren aus den USA sowie Brasilien.
Fazit
Die MCM London Comic Con ist zwar vom Aufbau her nicht mit einer typisch deutschen Convention vergleichbar, bietet den Besuchern jedoch einiges an Abwechslung wie bspw. Panels mit Ehrengästen, dem Händlerraum oder auch das Finale des Euro Cosplay Wettbewerbs.
Des Weiteren sind die Engländer – jedenfalls die Besucher – alle recht nett und offen, so dass man recht gut mit ihnen ins Gespräch kommt.
Natürlich muss man sich klar sein, dass ein Ausflug nach London für ein Wochenende schon etwas ins Geld geht, allerdings sollte dies bei dem Besuch einer ausländischen Convention generell klar sein. Des Weiteren ist London auch ohne Con schon einen Besuch wert und so kann man halt beides gut kombinieren, in dem man den Tag über auf der Veranstaltung verbringt und sich abends London bei Nacht ansieht.
Vor allem ist es empfohlen, die Karte für die Veranstaltung im Voraus zu reservieren, da man ansonsten vor Ort viel Zeit verliert.
Zu diesem Bericht | |
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Event | MCM London Comic Con 25.-27.10.2013 |
Autor | Arne Beilschmidt für CosBase |
Stand | 1.6.2014 |
Fakten | |
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Name | MCM London Comic Con |
Typ/Größe | Messe, >50000 Teilnehmer |
Turnus | halbjährlich, Mai und Oktober |
Land/Ort | Großbritannien, London |
Webseite | http://www.mcmcomiccon.com/london/ |
Eventreihe | MCM London Comic Con |
Sonstiges |
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